11.04.2011

Ich tastete mich an den Möbeln entlang und stolperte fast über die zwei Harry-Potter bände. Endlich kam ich an der Tür an und griff nach der klinke um sie zu öffnen. Doch – oh Schreck – sie war schon offen und ich griff ins leere, so ,dass ich der Länge nach hinfiel, die Augen vor Schreck geweitet. Ich war schon unten angekommen bevor ich schreien konnte. Hart und schmerzhaft spürte ich den Holzboden an meinen Armen und meinem Gesicht. Meinen linken Arm hatte ich wahrscheinlich am Türrahmen auf geschrammt, denn er brannte höllisch.

„Au“ nuschelte ich in die Dunkelheit, ich hatte die Orientierung verloren.
„Jane?“ flüsterte Jace besorgt, irgendwo hinter mir.
Den hörte ich ein rumpeln und dann ein Geräusch aus würde etwas umfallen. Und kurz darauf den Aufschlag eines großen Körpers auf Holz.
„aua, warum hast du hier Bücher herumfliegen?“ kam es gedämpft aus der Dunkelheit.
Schnell richtete ich mich auf. während ich versuchte mich zu orientieren sagte ich ins dunkle:
„Sorry! Alles okay mit dir?“
Endlich ertastete ich den Türrahmen. Ich fuhr mit den fingern über den Lichtschalter, doch das licht blieb aus. Stromausfall.
„Denke schon. Und bei dir?“ kam es zurück.
„`Hab mir, glaube ich den Arm aufgeratscht“ sagte ich während ich mich umsah. Mittlerweile gewöhnten sich meine Augen an die Dunkelheit.
„Wo bist du? Ich kann dich nicht sehen.“
„Irgendwo bei der Tür. Warte mal, hier muss doch irgendwo eine Taschenlampe sein?“
Hektisch fuhr ich mit der Hand über den Tisch neben der Tür, bis ich die kleine Taschenlampe gefunden hatte. Schnell schaltete ich die kleine Lampe ein.
Doch es blieb dunkel.
„Mist, Batterien alle.“
„Hast du nicht noch eine Kerze hier oben?“
„Ach, ja.“
Ich tastete mich zum Schreibtisch und öffnete die oberste Schublade. Da ich nichts sehen konnte warf ich einfach alles auf den Boden was ich nicht als Streichholzschachtel oder Teelicht identifizieren konnte. Es dauerte nicht lange bis ich alles gefunden hatte. Ich nahm ein Streichholz aus der Schachtel und zündete das Teelicht an.
Sofort war der Raum von schwachem licht erhellt und ich konnte wieder halbwegs sehen.
Es sah aus wie immer, bis auf den ganzen Kram den ich achtlos auf den Boden geschmissen hatte und die Bücher über die Jace gestolpert war.
Jace hatte sich wieder halbwegs aufgerappelt und schaute mich verwirrt an. Ich schaute auf meinen Arm, um nachzusehen warum er so schmerzte. Mein Arm war tatsächlich auf der Außenseite komplett aufgeratscht und blutete ein wenig.
„Autsch.“ sagte ich.
„Kann man wohl sagen. Vielleicht sollte sich das ein Arzt-“
„ach so schlimm ist es auch wieder nicht.“ Unterbrach ich.
„Ehrlich, das sieht nicht gut aus.“
„Wir können warten bis wir wieder Strom haben.“ Redete ich ihn nieder. Ich mochte es nicht wen er sich Sorgen machte, den so schlimm war es wirklich nicht.
„Schon gut, vielleicht sollten wir erst mal aufräumen?“ fragte er mit Blick auf das Chaos vor meinen Füßen. Ich bückte mich, doch er war schneller und hob alles auf, ließ es in die Schublade fallen und machte sie zu. Ich hob die Bücher mit einer Hand auf und stellte sie ins Regal zurück.
„Habt ihr öfters Stromausfall hier oben?“ fragte er neugierig während er sich auf den Schreibtischstuhl setzte.
„Manchmal, aber eigentlich müsste das licht schon wieder an sein.“ Antwortete ich, während ich mich rechts neben ihn an den Schreibtisch lehnte.
„Was ist mit deiner Hand?“
Überrascht folgte ich seinem Blick.
Meine linke Hand hatte ich so fest zur Faust geballt, das sich die Fingernägel gefährlich tief ins Fleisch gegraben hatten.
„Oh.“ Ich löste einen Finger nach den anderen. Heraus viel das Kreuz.
Während es fiel und die feine Goldkette durch meine Finger rann, wie warmes Wasser, spürte ich wie sich die unvertraute Kälte und Trauer wieder ausbreiteten. Die Ketten zerrten wieder an mir und ich hatte das Gefühl als wenn der Abgrund in den sie mich ziehen wollten ein ganzes Stück näher gekommen war.
Entsetzt riss ich die Augen auf, damit hatte ich nicht gerechnet.
Mein Körper verkrampfte sich schlagartig. Ich konnte mich nicht mehr rühren. Alles schien in Zeitlupe zu passieren. Naja nicht wirklich ich nahm einfach mehr war. Meine Finger begannen zu zittern, meine Augen zu tränen. Ich hatte keine Kontrolle über mich. Verzweifelt rang ich um Fassung.
Zum Glück fing Jack die Kette, auf bevor sie zu Boden fiel, zum Glück sah er nicht, dass ich mit meinen Nerven kämpfte, und zum Glück gab er mir die Kette wieder bevor er mich anschaute.
Dadurch gewann ich etwas Zeit um mich zu fassen. Er merkte nichts.
„Ist das nicht die Kette von deiner Urgroßmutter, oder so?“
„Ja.“ Antwortete ich kurz angebunden und schluckte, mein Hals war auf einmal unnatürlich trocken.
„Die trägst du doch sonst nie?“
„weiß nicht.“
„Warte mal ich helfe dir.“ Sagte er und nahm mir die Kette aus der Hand und legte sie mir um den Hals.
„Steht dir.“ sagte er und schaute mich an. Da das licht so schwach war konnte er nicht sehen, wie schlecht es mir ging.
„Danke.“ Nuschelte ich.
Er schaute mich nachdenklich an und ich schaute auf meine Hände. Er wusste, dass irgendwas nicht stimmte, doch ich hatte beschlossen nichts zu sagen. Also standen wir da und schwiegen. Es war still.
Die Minuten vergingen.
Ich schloss die Augen und tränen flossen über mein Gesicht. Jace streckte eine Hand aus. Zog sie aber zurück als wen er nicht wüsste was er sah.
„Vielleicht sollten wir mal nachgucken, warum die so lange brauchen?“ flüsterte ich, es schien die stille zu zerfetzen.
„Stimmt, vielleicht hat euch jemand die Leitung abgeklemmt.“ Sagte er steif, er versucht sich nichts anmerken zu lassen.
Ich lächelte schwach.
„Ich bin mir sicher, dass wir die letzte Stromrechnung bezahlt haben.“ ich bemühte mich sehr ein schüchternes Lächeln zustande zu bringen.
„Wer weiß, vielleicht wollte euch nur jemand einen Streich spielen.“ Jetzt klang es schon wieder wie ein Scherz.
„Ich wüsste nicht, dass wir feinde haben.“
Sagte ich während ich das Teelicht in die Hand nahm und zur Tür ging. Er folgte mir.
Am Türrahmen blieb ich stehen und drückte auf den Lichtschalter.
Das licht blieb abermals aus.
„Schade.“
Plötzlich hörten wir Geschrei und zersplitterndes Glas. Erschrocken schauten wir uns an. 

mein lieblings bild,

09.04.2011